Schützende Magie und der Kampf um die Ernte
Der Kampf am Feld!
Die Kämpfe auf dem Feld der Benandanti waren eine faszinierende spirituelle Praxis, die während der Renaissance im ländlichen Italien stattfand. Diese magischen Schlachten dienten dem Schutz der Ernte und der Gemeinschaft vor negativen Einflüssen, Hexerei und bösen Mächten. Der Ablauf dieser Kämpfe war reich an Symbolik und Ritualen.
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Vorbereitung und Versammlung: Die Benandanti bereiteten sich sorgfältig auf ihre "magischen Kämpfe" vor. Die Teilnehmer versammelten sich an den Donnerstagen während der vier Quatemberwochen des Jahres. Diese Daten waren für die Ernte von entscheidender Bedeutung.
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Transformation und astrale Reisen: Die Benandanti glaubten, dass sie während dieser Kämpfe in der Lage waren, ihre physische Form zu verlassen und sich in astrale oder tierische Formen zu verwandeln. Die symbolische Verwandlung in Wölfe war weit verbreitet. In dieser astralen Gestalt begaben sie sich auf eine Reise in die Anderswelt.
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Treffen mit den Stregoni: In der Anderswelt trafen die Benandanti auf ihre Gegner, die sogenannten Stregoni. Diese Vertreter des Bösen wurden als Hexen oder dunkle Mächte angesehen. Der Kampf zwischen den Benandanti und den Stregoni war ein symbolischer Ausdruck des Kampfes zwischen Gut und Böse.
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Runden des Kampfes: Die Kämpfe erstreckten sich über mehrere Runden, von denen jede auf eine bestimmte Ernteart abzielte. Diese Runden waren mit spezifischen Aufgaben und Symbolen verbunden:
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Kampf um den Mais: In dieser Runde lag der Fokus auf dem Schutz des Maisfeldes. Die Benandanti verwendeten schützende Zaubersprüche und Rituale, um die Maisernte zu segnen und böse Einflüsse fernzuhalten.
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Kampf um das Getreide: Der Schutz des Getreides war von entscheidender Bedeutung, da es eine wichtige Ernte darstellte. Die Benandanti kämpften dafür, dass die Getreideernte reichlich und unversehrt bliebe.
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Kampf um das Gemüse: Diese Runde konzentrierte sich auf den Schutz der Gemüseernte. Die Benandanti wandten ihre schützende Magie an, um das Gemüse vor negativen Energien zu bewahren.
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Kampf um den Wein: Der Wein hatte eine spirituelle Bedeutung und wurde in den Kämpfen ebenfalls verteidigt. Die Benandanti segneten die Weinreben und schützten vor Krankheiten und Hexerei.
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Schutzzauber und Rituale: Während dieser Kämpfe wandten die Benandanti verschiedene Schutzzauber, Beschwörungen und Rituale an. Diese Praktiken hatten das Ziel, die Ernte zu segnen und negative Einflüsse abzuwehren. Die genauen Details dieser magischen Rituale sind begrenzt überliefert, da sie mündlich überliefert wurden und geheime Traditionen darstellten.
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Ergebnis der Kämpfe: Das Ergebnis dieser Kämpfe war von großer Bedeutung für die Gemeinschaft. Wenn die Benandanti erfolgreich waren und die Stregoni besiegt hatten, wurde ein Jahr des Überflusses und des Wohlstands erwartet. In diesem Fall würden die Ernten gedeihen, und die Gemeinschaft wäre vor negativen Einflüssen geschützt. Im Gegenteil, wenn die Benandanti versagten und die Stregoni gewannen, würde Not und Unheil die Gemeinschaft heimsuchen.
Die "magischen Kämpfe" auf dem Feld der Benandanti waren eine einzigartige Form des spirituellen Engagements und des Schutzes von Gemeinschaft und Ernte. Trotz des Konflikts mit der katholischen Kirche und der Inquisition hielten die Benandanti an ihren Überzeugungen und Praktiken fest und sahen sich als Verteidiger gegen das Böse in einer für sie sehr realen spirituellen Welt.
Kampfaufteilung zwischen Männer und Frauen:
Die Kämpfe auf dem Feld der Benandanti zeichneten sich durch eine bemerkenswerte Geschlechtergleichberechtigung aus, da sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen an diesen schützenden "magischen Kämpfen" teilnahmen. Jedes Geschlecht hatte spezifische Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die zusammen dazu beitrugen, die Gemeinschaft vor negativen Einflüssen und böser Hexerei zu schützen.
Die Benandanti-Frauen:
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Teilnahme an Zeremonien und Ritualen: Die Frauen der Benandanti waren aktiv an den schützenden Zeremonien und Ritualen beteiligt, die im Rahmen dieser Kämpfe stattfanden. Sie spielten eine Schlüsselrolle bei der Durchführung von schützenden Beschwörungen und Zaubersprüchen.
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Schutz der Gemeinschaft: Die Frauen trugen dazu bei, die Gemeinschaft vor bösen Kräften zu bewahren, indem sie ihre spirituellen Fähigkeiten und magischen Praktiken einsetzten. Im schlimmsten Fall holten sie die Ahnen aus dem Ahnenreich dazu, um die Gemeinschaft zu schützen.
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Verwandlung in Wölfe: Wie ihre männlichen Kollegen glaubten auch die Benandanti-Frauen, dass sie die Fähigkeit zur Verwandlung in astrale Formen, oft symbolisch als Wölfe, besaßen. Dies ermöglichte ihnen, in der Anderswelt zu kämpfen und die Ernte zu verteidigen.
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Segnungen und Schutzbeschwörungen: Die Frauen führten Segnungen und Schutzbeschwörungen durch, um die Ernte und die Felder vor bösen Einflüssen zu schützen. Sie waren fest davon überzeugt, dass ihre Beteiligung genauso wichtig war wie die der Männer, um das Wohl der Gemeinschaft sicherzustellen.
Die Benandanti-Männer:
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Schutzrituale und Zaubersprüche: Die Männer führten schützende Magie aus, um die Felder zu segnen und negative Einflüsse abzuwehren. Sie verwendeten Zaubersprüche und Rituale, um die Ernte vor Hexerei und Krankheiten zu bewahren.
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Verteidigung der Felder: Die Männer kämpften symbolisch auf den Feldern, um sicherzustellen, dass die Ernte gedeihen würde und vor Schäden geschützt war. Dieser metaphorische "Kampf" war ein Ausdruck ihres Engagements, die Gemeinschaft und die Ernte vor dem Bösen zu bewahren.
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Astrale Reisen: Wie die Frauen glaubten die Benandanti-Männer, dass sie während dieser Kämpfe in der Lage waren, sich in einer astralen Form zu bewegen und die Felder in der Anderswelt zu verteidigen.
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Schutz der Gemeinschaft: Ihr Hauptziel bestand darin, die Gemeinschaft vor negativen Einflüssen und Hexerei zu schützen. Sie waren fest davon überzeugt, dass sie als spirituelle Krieger und Verteidiger gegen das Böse handelten.
Die Einzelheiten der schützenden Praktiken der Benandanti-Männer und -Frauen sind begrenzt überliefert, da ihre Überlieferungen mündlich weitergegeben wurden und geheime Traditionen darstellten. Dennoch war die Gleichberechtigung der Geschlechter in dieser Gruppe auffallend, da beide gleichermaßen an den Bemühungen teilnahmen, die Ernte und die Gemeinschaft zu schützen. Dies verdeutlicht die tiefe spirituelle Überzeugung, dass Frauen und Männer gemeinsam gegen das Böse kämpften.